Kasel Geschichte
Kasel ist wohl die bekannteste Weinbaugemeinde an der Ruwer, wird erstmals urkundlich erwähnt in einer Bestätigungsurkunde des Kaisers Otto II, von 973 an das Kloster Oeren in Trier, als „Casella“ vom römischen “ casale“ = Gehöft.
Rechts der Ruwer liegt der Weinort, in ein Seitental hineinwachsend, umgeben von steil ansteigenden Weinbergen. Die Kaseler „Hitzlay“ ist die steilste und das Kaseler Nies’chen die bekannteste Weinlage des Ruwertals.
(1.304 Einwohner (Stand: 31.12.2022), Höhe: 146 m r. NN (Ortslage: 145 m bis 210m ü. NN.), Gemarkung: 453 ha, davon rund 163 ha Wald und noch ca. 55 ha Rebfläche (vormals 88 ha).
Östlich von Trier (8 km) im unteren Ruwertal, an der L 149 (B 52 alt) Anbindung an die B52 neu über die K 190 und K 77.)
Geschichtlicher Überblick
Sieben Siedlungsreste aus der Römerzeit, auf der Gemarkung von Kasel, bezeugen die Einzelbesiedlung in den ersten Jahrhunderten n.Chr. Keramikscherben und ein frührömisches Gräberfeld (1902, westlich von Kasel, auf „Timpert“ angeschnitten) ergänzen diese Funde.
Schon seit dem frühen Mittelalter hatten Trierer Klöster Weinbergsbesitz in Kasel. Heute noch erinnern 3 Gebäude daran. Der ehemalige Hof des Trierer Stiftes St. Paulin (heute: Pauliner Hof). Gegenüber -ganz von Mauern umgeben- der ehemalige Hof der Trierer Benediktiner-Abteil St. Maria as Martyres und das Hofgut St. Irminen-Oeren, innerhalb der Ortslage.
Wappenbegründung: Das rote Kreuz in Silber ist das Wahrzeichen von Kurtrier, zu dessen Besitz Kasel vom Mittelalter bis in die napoleonische Zeit gehörte. Das silberne Wellenband in Grün stellt die Ruwer dar. Der Hirtenstab weist auf die Trierer Frauenabtei Oeren-St. Irminen hin, die in Kasel wie auch das Trierer Stift St. Paulin Hofgüter besaß und die Grundgerichtsbarkeit innehatte. Die Traube weist auf den Weinbau hin, der seit dem Mittelalter bis heute die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde bestimmte. (wikidedia.org)
300 m oberhalb der Kirche, am ehemaligen Ortsrand von Kasel, findet sich an einer Wegegabelung ein offensichtlich mehrere Male instandgesetztes weiteres, schmuckloses Kreuz. Die Form und die Sandsteinbearbeitung deuten auf die Entstehung hin, die zeitgleich mit dem Hexenkreuz ist. Es handelt sich um ein Ortsrandkreuz. Pest und Gefahren, das Böse allgemein, sollten vom Ort ferngehalten werden (daher der Volksmund „Pestkreuz“). In früheren Zeiten wurden zu diesen Kreuzen Bittprozessionen gehalten, mit dem Ziel, Krankheiten und andere Unbill von den Menschen der Pfarrei abzuhalten.
Auf dem Wege nach Tarforst, über den Weinbergen, findet der Wanderer eine Schutzhütte mit dem wohl schönsten Ausblick ins untere Ruwertal, in Richtung Osburger Hochwald und die Berge der Eifel – jenseits der Mosel.
(Über das Ende des Zweiten Weltkriegs im vorderen Osburger Hochwald und im Ruwertal erschien im Dezember 2016 das Buch „Gefallene Festungen – Das Ende des Zweiten Weltkriegs im Osburger Hochwald und im Ruwertal“. In diesem Buch sind auch die Geschehnisse der letzten Kriegswochen in Kasel und den benachbarten Dörfern nachzulesen. Für die Dokumentation haben die Buchautoren Hermann Bonert aus Osburg und Tobias Blasum aus Berlin in nationalen und internationalen Archiven sowie in Schul-, Orts- und Kirchenchroniken recherchiert. Aber auch die Berichte der über 190 Zeitzeugen, schriftlich dokumentierte Lebenserinnerungen, Notizen und Tagebuchaufzeichnungen unter anderen von Bürgern aus Kasel haben es ermöglicht, die Geschehnisse so detailliert zu beschreiben. Unter folgendem Link können Sie weitere Informationen erhalten: https://gefallene-festungen.de/)